Präeklampsie-Screening
Zusätzlich zur frühen Ultraschallfeindiagnostik kann eine Risikoberechnung für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“) durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine schwangerschaftsbedingte Erkrankung, die mit mütterlichem Bluthochdruck (meist nach der 20. SSW), erhöhter Eiweißausscheidung im Urin und Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes einhergehen kann. Obwohl eine Präeklampsie nur bei 2 % aller Schwangerschaften auftritt, gibt es Einflussfaktoren, die das Risiko erhöhen. Dazu gehören:
- Übergewicht (BMI-Wert > 35)
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Nierenerkrankungen
- späte Schwangerschaft (40+)
- Präeklampsie in einer früheren Schwangerschaft oder in der Familie
- künstliche Befruchtung
Etwa 90% der Fälle einer frühen Präeklampsie lassen sich durch eine Risikoanalyse vorhersagen. Dazu wird bei der Schwangeren der Blutdruck gemessen und die Durchblutung der Gebärmutterarterien mittels Farbdopplersonographie untersucht. Außerdem werden in einem Labortest zwei Proteine aus dem mütterlichen Blut bestimmt. Sind die Werte auffällig, kann dies ein Hinweis auf eine Präeklampsie sein.
Besteht bei der werdenden Mutter ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie, kann frühzeitig eine engmaschige Überwachung der Schwangerschaft und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden. Durch die Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin® können zwei Drittel der (sonst) schwer verlaufenden Präeklampsien verhindert werden.